Am Devisenmarkt sinkt der Euro am Freitagmorgen bis auf 1,2273 Franken. Inzwischen ist das Zwei-Jahres-Hoch vom Mai bei 1,2650 knapp vier Rappen entfernt. Die Nachfrage nach dem Schweizer Franken steigt, nachdem die Deutsche Bundesbank ihre Wachstumsprognose für Europas größte Volkswirtschaft senkt.
Die deutsche Wirtschaft wird in diesem Jahr nach Einschätzung der Notenbank lediglich ein Miniwachstum von 0,3 Prozent schaffen. Für 2014 rechnet man mit einer Erhöhung des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1,4 Prozent. Zuvor hatte man ein Plus von 1,9 Prozent in Aussicht gestellt.
Zwar geht die Bundesbank von einer Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage im Euroraum aus. Es gebe ermutigende Anzeichen, dass die Auftriebskräfte die Oberhand gewinnen würden, heißt es in dem Bericht. Auf der anderen Seite deute sich ein Erlahmen der Reformbemühungen an, was auf die Finanzmärkte ausstrahlen und die Schuldenkrise wieder verschärfen könnte.
Aus charttechnischer Sicht erscheint die Gemeinschaftswährung derzeit chancenlos. Der Eurokurs befindet sich in einer kurzfristigen Abwärtsbewegung. Weil sich das Devisenpaar in der Mitte des Trendkanals befindet, ist für Technischen Analysten eine Fortsetzung der Talfahrt derzeit am wahrscheinlichsten.
Anders sähe es aus, wenn der Euro kurz davor wäre die obere Linie des Trendkanals zu durchbrechen. Einen solchen Impuls könnte am Freitagnachmittag der US-Arbeitsmarktbericht geben. Sollte der Beschäftigungszuwachs über 170.000 Stellen liegen, könnte es zu einem steilen Anstieg beim Dollarkurs CHF kommen, der auf das Devisenpaar EUR/CHF überschwappt.