Trotz guter Vorgaben von den Finanzmärkten bleibt dem Euro der Sprung über die Marke bei 1,24 CHF vorerst verwehrt. Am Devisenmarkt kostet die Gemeinschaftswährung am Montagvormittag mit bis zu 1,2390 Franken so viel wie zuletzt vor einem Monat. Der Euro muss zum Wochenauftakt eine schwierige Nachrichtenlage bewältigen. Die deutschen Exporte brechen ein. Darüber hinaus wackelt der nächste Milliarden-Kredit für Griechenland.
Die griechische Regierung liegt mit seinen Reformanstrengungen wieder einmal hinter dem Zeitplan. Die Euro-Retter werden die für Ende Juli geplante Auszahlung der nächsten Hilfstranche in Höhe von 8,1 Milliarden Euro erst einmal nicht leisten. Die Tranche sollen gestückelt und nach und nach an Athen überweisen werden, heißt es aus Brüssel.
Die deutschen Exporte sanken im Mai so kräftig wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fielen die Ausfuhren um 4,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Bundesrepublik exportierte Waren im Wert von 88,2 Milliarden Euro. Der Gegenwert der Importe belief sich auf 75,2 Milliarden Euro.
Seitwärtsbewegung
Aus charttechnischer Sicht befindet sich eine bedeutsame Widerstandszone für den Euro bei 1,2390-1,2415 CHF. Sollte die Gemeinschaftswährung darüber springen, entstünde Dynamik für eine Zunahme auf 1,25. Im Falle eines Abprallers muss mit einen Rückgang zu dem Unterstützungsbereich bei 1,2250-1,2275 gerechnet werden.
Weil es derzeit weder nach einem Bruch des Widerstandes noch nach einer Verletzung der technischen Unterstützung aussieht, könnte es in den kommenden Tagen auf eine Seitwärtsbewegung hinauslaufen.