Der Befreiungsschlag bleibt aus. Am Devisenmarkt vermag es der Eurokurs bisher nicht die Marke bei 1,24 Franken zu überwinden. Es kommt immer wieder etwas dazwischen. Aktuell stört die Gemeinschaftswährung ein überraschend nachgebender ZEW-Index. Das Euro-Franken-Verhältnis bricht binnen weniger Minuten von 1,2402 auf 1,2372 ein.
"Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im Juli 2013 etwas verschlechtert. Mit 36,3 Punkten steht der Indikator 2,2 Punkte niedriger als im Juni 2013 (langfristiger Mittelwert: 23,7 Punkte)", wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung am Dienstag mitteilt. Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf 39,8 Zähler gerechnet.
Technische Analysten verweisen auf das übergeordnete Gesamtbild. Demnach dürfte es der Euro in dieser- und wahrscheinlich auch in der nächsten Woche schwer haben zu steigen, wenn nicht etwas Überraschendes passiert.
Prognosen
Die Bayerische Landesbank sieht den Euro auf Monate hinaus ohne Anstiegspotential. Das Münchner Geldhaus rechnet bis zum Oktober mit einem leichten Rückgang des Wechselkurses auf 1,23. Erst danach traut man der Gemeinschaftswährung zu einen Teil der seit dem Herbst 2007 erlittenen Kursverluste wieder aufzuholen.
"Mit einer nachhaltigen Erholung im Euro-Raum und einer Anpassung auf globaler Ebene an die weniger expansive Geldpolitik der Fed dürfte der Franken in einem Jahr auf 1,27 Franken abwerten", schreibt die BayernLB in einem Analysebericht vom 28. Juni 2013.