Der amerikanische Arbeitsmarktbericht ist wie ein Dosenöffner für den Eurokurs CHF. Das Devisenpaar steigt am Freitagnachmittag bis auf 1,2378. Die Stimmung an den Finanzmärkten hellt sich auf. Die Inflationsentwicklung in der Schweiz könnte den Wechselkurs in den kommenden Tagen jedoch auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
Im Juni wurden in den USA außerhalb der Landwirtschaft 195.000 neue Stellen geschaffen, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Plus von 163.000 gerechnet. Die Laune der Börsianer hebt sich auch, weil die Statistiker den Jobzuwachs für Mai nachträglich von 175.000 auf 195.000 nach oben korrigierten.
Am Devisenmarkt bleibt die Lage für den Wechselkurses Euro Franken trotz des Anstiegs heikel. Hintergrund ist die Entwicklung der Schweizer Inflation. Die jährliche Teuerung erhöhte sich von -0,5 Prozent im Mai auf -0,1 Prozent im Juni, teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitagmorgen mit.
Währungsspezialisten verweisen auf den Zusammenhang zwischen der internationalen Akzeptanz des Euro-Mindestkurses bei 1,20 CHF und der Inflation. Sollte die Teuerung deutlich schneller als erwartet zulegen, könnte die Schweiz die Steuerung des Wechselkurses nicht länger mit der Bekämpfung von Deflationsrisiken rechtfertigen.
Berner-Regierung und Züricher-Nationalbank wären größerer Wechselkurs-Manipulatoren als China. Peking lässt den chinesischen Yuan schrittweise aufwerten. Die Schweiz verweigert sich marktbasierten Wechselkursen seit März 2009.