Der Euro hat seine besten Tage hinter sich. Die Gemeinschaftswährung dürfte langfristig unter der Schwelle von 1,25 Franken ausharren, meint die Postbank. Sie nimmt eine Korrektur bei ihrer Schweizer Franken Prognose vor. Das zur Deutschen Bank gehörende Bonner Geldhaus rechnet auf Sicht von neun Monaten und zwölf Monaten mit einem Kursniveau bei 1,24.
Aktuell notiert die Einheitswährung mit steigender Tendenz bei 1,2363 Franken. In den zurückliegenden zwei Wochen legte der Eurokurs um mehr als einen Rappen zu. Am 24. Juni war das Devisenpaar auf ein Zwei-Monats-Tief bei 1,2218 gesunken. Trotz der Erholung dominiert nach wie vor ein kurzfristiger Abwärtstrend, der seinen Ursprung bei dem Hoch vom Mai bei 1,2650 hat.
Man erwarte, dass die Eurozone die lange Rezession bald beenden und anschließend eine moderate Erholung zeige, schreibt die Postbank in einem aktuellen Analysebericht. In Deutschland sollte die Erholung etwas stärker ausfallen im Vergleich zu der durchschnittlichen Wirtschaftsentwicklung in dem 17 Länder umfassenden Währungsraum.
Der Wechselkurs des Euros wird nach Einschätzung der Postbank von der besser laufenden Konjunktur nicht profitieren. Die Aussichten haben sich augenscheinlich sogar ein wenig eingetrübt. Ende Mai hatte die Postbank nämlich noch Euro CHF Prognosen auf Sicht von neun und zwölf Monaten bei 1,25 abgegeben. Beide Voraussagen wurden in der Zwischenzeit um einen Rappen gesenkt.
Als aussichtslos wird auch die Lage des Euros gegenüber dem US-Dollar gesehen. Die Postbank erwartet binnen eines Jahres einen Absturz des Euros auf 1,18 USD. Damit wäre das Bestreben von EZB-Chef Mario Draghi, der nichts unversucht lässt, um den Euro abzuschwächen, vom Erfolg gekrönt.