Am Devisenmarkt sinkt der Euro auf 1,2216 Franken. So tief notierte die Gemeinschaftswährung zuletzt am 3. Mai 2013. Die Regierungskrise in Italien ist höchst problematisch für den Wechselkurs. Weil die italienischen Zinsen kräftig anziehen, droht dem Euroraum ein Aufflammen der Schuldenkrise. Erste Ansteckungseffekte sind bereits erkennbar.
Fünf Monate gab Silvio Berlusconi der italienischen Regierung von Premierminister Enrico Letta. Am Samstagabend zog der Medienmogul sodann den Stecker. Er berief die fünf Minister seiner Partei Volk der Freiheit (PdL) aus der großen Koalition mit den Sozialdemokraten (PD) ab. Letta will nun am Mittwoch in beiden Kammern die Vertrauensfrage stellen.
Die Zinsen für italienische Zehnjahrespapiere kletterten in den letzten Handelstagen von 4,20 auf 4,66 Prozent (+10,95%). Seit Anfang Mai, als das Zinsniveau mit 3,76 Prozent so niedrig wie zuletzt vor drei Jahren war, gab es einen Anstieg um 0,90 Prozent (23,94%). Italien droht von seiner Schuldenlast erdrückt zu werden. Die Defizitziele der EU-Kommission dürften verfehlt werden.
Die spanischen Renditen von zehnjährigen Staatsanleihen stiegen derweil von 4,26 auf 4,46 Prozent. Anleiheexperten sprechen von Ansteckungseffekten, weil in Spanien zuletzt eine wirtschaftliche Erholung einsetzte. Aufgrund der italienischen Regierungskrise flüchten Anleger wieder verstärkt in deutsche Staatspapiere. Die erhöhte Nachfrage drückt die Zinsen von Bundesanleihen von 2,09 auf 1,75 Prozent.
Die Entwicklung des Schweizerfranken zum Euro 2024. CHF Kurs Prognosen basierend auf der langfristigen Kursentwicklung der letzten 25 Jahre.
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