Der Euro kann sich gegenüber dem Schweizer Franken nach dem Ausgang der Bundestagswahl etwas nach oben arbeiten. Am Devisenmarkt klettert die Gemeinschaftswährung zum Wochenauftakt von 1,2302 auf 1,2335 Franken. Angela Merkel (CDU) wird Kanzlerin bleiben. Die eurokritische Partei Alternative für Deutschland (AfD) verfehlt nur knapp den Einzug in den Bundestag.
Weil auch dem ehemalige Koalitionspartner von Merkels CDU, der wirtschaftsfreundlichen FDP, der Einzug in das Abgeordnetenhaus verwehrt bleibt, bestünden Deutschlands Volksvertreter nun zu 100 Prozent aus Bürokraten, spotten einige Wirtschaftsverbände. Wegen der Fünf-Prozent-Hürde ist unklar, wie die Deutschen wirklich regiert werden möchten.
Auf den ersten Blick gibt es ein "linke Mehrheit", weil SPD, Grüne und Linke mehr Parlamentssitze erobert haben als CDU/CSU. Die Prozentergebnisse zeigen jedoch, dass das bürgerliche Lager beim Wähler die Nase vorn hat. Addiert man zu den 41,5 Prozent der Union die Ergebnisse der FDP (4,8%) und der AfD (4,7%) ergibt sich eine Mehrheit von 51 Prozent.
Da die SPD versprochen hat die linke Mehrheit der Sitze nicht nutzen zu wollen, kann sich Merkel nun ihren Koalitionspartner aussuchen. Ganz gleich ob es die Grünen oder die Sozialdemokraten werden, Berlin dürfte sich ein wenig nachgiebiger zeigen mit den südlichen Euroländern. Die grüne Partei will einen gemeinsamen Schuldentilgungsfonds im Euroraum, während die SPD für höhere Ausgabenprogramme steht.