Am Devisenmarkt finden derzeit größere Verschiebungen statt. Der Japanische Yen, der in Krisenzeiten von Investoren als sicherer Hafen wahrgenommen wird, bricht ein. Sein Kollege, der Schweizer Franken, kommt nicht in den Genuss einer Abwertung, die sich Berner Regierung und Züricher Nationalbank seit Jahren herbeisehnen.
Der Wechselkurs des Euros gegenüber dem Japanischen Yen (JPY) klettert auf 136,95. Das ist der höchste Stand seit Oktober 2009. Von einem Vierjahreshoch, das bei EUR/CHF 1,51 läge, kann das Währungspaar Euro-Franken nur träumen. Die Gemeinschaftswährung notiert wegen den EZB-Giftspritzen mit fallender Tendenz aktuell bei 1,2305 Franken.
In Anbetracht der drastischen Abwertung des Yen dürfte man in den Schweiz Trübsal blasen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) muss auf der Hut bleiben. Das aktuelle Kursniveau des Euros liegt lediglich drei Rappen über der von ihr eingezogenen Untergrenze.
Da hilft es auch nicht, dass sich der SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg gestern zu Wort meldete. "Der Mindestkurs bleibt auf absehbare Zeit ein notwendiges Instrument", sagte Zurbrügg am Geldmarktapéro in Genf. "Unsere bisherige Geldpolitik gilt somit weiterhin uneingeschränkt", fügte der Architekt der Schweizer Schuldenbremse an.
Nun ist es genau die von Zurbrügg konstruierte Schuldenbremse, die dem Schweizer Franken das Abwertungspotential raubt. Hätte die Schweiz eine höhere Staatsverschuldung, bekäme sie einen leichteren Franken, wie das Beispiel Japans zeigt.