Der Euro hat zum Franken vor dem entscheidenden Ereignis dieser Handelswoche wieder etwas nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung notiert im Tief bei 1,2350 Franken, nachdem sie am Vortag bis zu 1,2395 kostete. Investoren schauen mit Argusaugen auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank.
Noch ist völlig offen, ob der Euro-Franken-Kurs seine Aufwärtsbewegung, die eine Woche vor Weihnachten 2013 bei 1,2166 begann, fortsetzen wird. Dies liegt in den Händen von Mario Draghis Euro-Politik. Der Italiener könnte die sinkenden Inflationsrate ausnutzen, um den Euro abzuschwächen.
Nachdem Draghi auf der Dezembersitzung 2013 durch ein optimistisches Grundrauschen den Kurs des Euros -vor allem gegenüber dem US-Dollar und dem Japanischen Yen- beflügelte, dürfte er diesmal etwas vorsichtiger klingen. Hintergrund sind neu aufkeimende Deflationssorgen.
Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone sank von 0,9 Prozent im November 2013 auf 0,8 Prozent im Dezember 2013. Damit hat sich die Teuerung von dem offiziellen Inflationsziel der EZB, das knapp unter 2,0 Prozent liegt, wieder etwas weiter entfernt.
Paradoxerweise könnte es den Euro-Franken-Kurs beflügeln, wenn Draghi vor Deflationsrisiken in Verbindung mit einem zu starken Außenwert des Euros warnen sollte. Die jüngste Kursentwicklung zeigt nämlich, dass der EUR/CHF steigt, wenn der EUR/USD sinkt.