Der Wechselkurs des Euros zum Schweizer Franken steigt, nachdem den Banken im Euroraum ein positives Zeugnis ausgestellt wird. Klaus Regling, der deutsche Chef des europäischen Rettungsfonds (ESM), ist nicht nur optimistisch, was den Finanzsektor angeht. Auf dem alten Kontinent sind auch die Reform-Champions der Welt zu Hause.
1 Euro kostete zuletzt bis zu 1,2228 Franken nach 1,2205 am Freitag. Gegenüber dem US-Dollar kletterte die Gemeinschaftswährung mit EUR/USD 1,3725 auf den höchsten Stand seit vier Wochen. Vor allem die Stärke des Euros zum Dollar ist für Devisenexperten verblüffend. Die meisten Banken prognostizierten zu Jahresbeginn einen Rückgang des Euros Richtung 1,30 Dollar.
"Ich erwarte in Spanien, Portugal und Zypern keine großen Überraschungen. Gleiches gilt für Griechenland und Irland", sagte Regling im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung mit Blick auf die Stresstests der Europäischen Zentralbank (EZB). "Die Banken der Programmländer sind inzwischen in recht guter Verfassung", fügte der ESM-Chef an.
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Regling ist nicht dafür bekannt, die Dinge schöner zu reden, als sie sind. Investoren dürften daher seine Bemerkungen über Spanien, Irland, Portugal, Griechenland und Zypern mit großem Interesse zur Kenntnis nehmen: "Diese fünf Länder sind die Reform-Champions der Welt, sie haben jetzt schon steigende Exporte und das Wachstum kommt zurück. Wichtig ist allerdings, dass die Reformen dort weiter gehen."
Gesunde Banken und nachhaltiges Wachstum in den Euro-Südstaaten gelten als zentrale Eckpfeiler für einen möglichen Anstieg beim Euro-Franken-Kurs. Zwar ist die Eurozone nach wie vor sehr weit von dem Zustand vor dem Jahr 2008 entfernt, als sich das ungebrochene Vertrauen in historisch sehr niedrigen Zinsen für Länder wie Griechenlands spiegelte.
Die positiven Nachrichten aus dem Euroraum häuften sich allerdings in den letzten Monaten. Über das Wochenende gab die Ratingagentur Moody's bekannt, dass Italien nicht länger mit einer Abstufung seiner Bonitätsnote rechnen müsse.