Schwache Vorgaben aus Deutschland und Frankreich geben dem Euro ein Alibi die Talfahrt gegenüber dem Franken fortzusetzen. Die Krisen im Irak und der Ukraine erreichen die deutsche Wirtschaft. Weil nun auch die Nachfrage nach sichere Häfen steigt, wird der Euro-Franken-Kurs von zwei Seiten unter Beschuss genommen.
Der Wechselkurs des Euros notiert aktuell angeschlagen bei 1,2171 Franken, nachdem der Ifo-Geschäftsklimaindex auf den niedrigsten Stand in diesem Jahr gefallen ist. Der Index sank von 106,2 Zähler im Mai auf 104,8 Punkte im Juni, wie das Münchner Forschungsinstitut heute mitteilte.
"Die deutsche Wirtschaft befürchtet mögliche Auswirkungen der Krisen in der Ukraine und im Irak", erläuterte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Für die Kursentwicklung des Euros zum Schweizer Franken hätte das gleich zwei negative Folgen.
Zum einem verlangsamt sich das Wachstum in Europas größter Volkswirtschaft, was dem Euro potentielles Anstiegspotential raubt. Zum anderen sprechen die geopolitischen Risiken im Irak und der Ukraine für eine erhöhte Nachfrage nach dem als sicheren Hafen wahrgenommen Schweizer Franken.
Die schwache Wirtschaft in Frankreich ist ein zusätzlicher Faktoren, der dem Euro-Franken-Kurs das Leben schwer macht. So sank der industrielle Einkaufsmanagerindex stärker als erwartet. Der Index fiel um 1,8 Zähler auf 47,8 Punkte. Die Wachstumsschwelle von 50 Punkten rückt für Europas zweitgrößte Volkswirtschaft immer weiter in die Ferne.