Das große Warten auf den Ausbruch hat begonnen. So eingekeilt war der Wechselkurs des Euros gegenüber dem Schweizer Franken lange nicht mehr. Weil die deutschen Einkaufsmanager Optimismus versprühen und Spanien das wirtschaftliche Tal der Tränen hinter sich lässt, hat der Eurokurs einen triftigen Grund die Schwelle von 1,22 Franken zu überspringen.
Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,2146 Franken. Gemischte Nachrichten aus der drittgrößten- und viertgrößten Volkswirtschaften der Eurozone erschweren momentan die Prognostizierbarkeit der wirtschaftlichen Erholung. Während die italienische Regierung Deutschland als Sündenbock für schwaches Wachstum ausmacht, nimmt die spanische Wirtschaft Fahrt auf.
Derweil straft die deutsche Wirtschaft den Schwarzmalern Lügen. Die neuesten Zahlen aus dem verarbeitenden Gewerbe zeichnen einen vielversprechenden Trend. So kletterte der deutsche Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie, der als glänzender Frühindikator gilt, auf 52,9 Punkte im Juli, wie das Marktforschungsinstitut Markit heute mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 52 Zählern gerechnet.
Aus fundamentaler Sicht wäre ein Ausbruch des Euros über 1,22 Franken auch gerechtfertigt, weil die spanische Notenbank gestern ihre Wachstumsprognose anhob. Für das laufende Jahr wurde die Prognose um 0,1 Prozentpunkte auf 1,3 Prozent erhöht. Für 2015 erwartet die Banco de España ein Wachstum von 2,0 Prozent, nachdem man zuvor 1,7 Prozent prognostiziert hatte.
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