Der Euro setzt seine Talfahrt gegenüber dem Schweizer Franken fort. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung nur noch 1,2132 Franken. Das war der niedrigste Stand seit vier Monaten. Das Devisenpaar steckt in der Volatilitäts-Falle. Mithilfe der EZB könnte der Ausbruch gelingen.
Die durchschnittliche Schwankungsbreite (Volatilität) der wichtigsten Wechselkursraten befinden sich derzeit auf den niedrigsten Stand seit 13 Jahren, wie ein Volatilitätsindex der Deutschen Bank zeigt. Sollte der Index weiter fallen, dürften Franken-Fremdwährungskreditnehmer Zeugen eines frustrierend langsamen Rückgangs des Euros auf 1,20 Franken werden.
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Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte nun ein wenig Bewegung reinbringen. Sollte Notenbankchef Mario Draghi die zuletzt anziehende Kerninflation würdigen, besäße der Euro Anstiegspotential. Die Finanzmärkte würden damit beginnen weitere Lockerungen der EZB auszupreisen.
Die Kern-Inflationsrate im Euroraum kletterte von 0,7 Prozent im Mai auf 0,8 Prozent im Juni, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte. Weil die Kernrate die stark schwankenden Energiepreise- und Lebensmittelpreise ausklammert, gilt sie als aussagekräftiger als die "normale" Inflation.
Damit sich das Bild für den Euro aus charttechnischer Sicht wieder aufhellt, müsste er über die Marke von 1,22 Franken klettern. Aufgrund der sinkenden Volatilität werden plötzliche Anstiege jedoch von Tag zu Tag unwahrscheinlicher.
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"...die Marke von 1,20 Franken könnte getestet werden"