Am Devisenmarkt sinkt der Euro erneut unter die Marke von 1,35 US-Dollar. Die Verluste der Gemeinschaftswährung färben nicht auf den Euro-Franken-Kurs ab. Vielmehr könnte das EUR/CHF-Währungspaar auf den Anstiegspfad abzweigen. Die dritte Merkel-Regierung droht für Deutschland zum wirtschaftliches Fiasko zu werden.
Der Eurokurs notiert aktuell stabil bei 1,2150 Franken. Nach einem Rücksetzer auf den bei 1,20 liegenden Mindestkurs, der im September seinen dreijährigen Geburtstag feiert, sieht es nicht aus. Der jüngste Absturz des EUR/USD auf das 5-Monatstief nahm der EUR/CHF bereits mit großer Gelassenheit zur Kenntnis.
Die aktuelle Gemengelage spricht sogar dafür, dass der Euro bis auf 1,2650 Franken steigen könnte. So befindet sich der US-Dollar nicht nur gegenüber dem Euro auf der Überholspur. Auch gegenüber dem Schweizer Franken geht es deutlich nach oben. Der Dollar kletterte seit Anfang Mai von 0,8702 Franken auf zuletzt 0,9012 Franken (+3,56 Prozent).
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"Zwischen jetzt und September wird etwas passieren, dass die Selbstgefälligkeit zerrüttet", zitiert Bloomberg den Chief Investment Officer Adnan Akant von Fischer Francis Trees & Watts. "Plötzlich wird man sich an den Märkten denken, jetzt ist es an der Zeit, den Euro zu verkaufen, da die konjunkturelle Beschleunigung ihren Höhepunkt erreicht hat."
Der Euro dürfte bei einem solchen Ereignis auf 1,30 Dollar oder sogar darunter fallen. In den letzten Jahren war die Gemeinschaftswährung extrem anfällig bei einer Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen südeuropäischer Staatsanleihen und deutschen Bundesanleihen. Dieser Zusammenhang hat sich jedoch mittlerweile in Luft ausgelöst.
Für eine herbe Enttäuschung könnte eine Verfehlung des in Aussicht gestellten Wirtschaftswachstums sorgen. Weil sich Frankreich, Spanien und Italien bisher weigern durch umfassende strukturelle Reformen ihr Potentialwachstum zu heben, könnte das für den Euroraum für 2015 von der EU-Kommission prognostizierte Wachstum von 1,7 Prozent weit verfehlt werden.
Auch dürfte Deutschland wegen dem Fehlen zukunftsorientierter Reformen der dritten Merkel-Regierung sein Wachstum in den kommenden Jahren auf etwa ein Prozent vermindert sehen. Das einzige Euroland, dass sich in den letzten Jahren neu aufgestellt hat und wo überdurchschnittliches Wachstum zu erwarten ist, ist Irland.