6.8.14

Deflationsdruck zu hoch! Euro schmiert wieder ab

Am Devisenmarkt schlägt der Euro den Weg nach unten ein. Für die Gemeinschaftswährung werden aktuell Kurse von 1,2150 Franken gestellt. Eidgenössische Verbraucher kommen in den Genuss einer Geldaufwertung. Derweil ziehen dunkle Wolken über Europas größter Volkswirtschaft auf.

Die Verbraucherpreise in der Schweiz lagen im Juli 2014 um 0,4 Prozent tiefer als im Juni 2014, wie das Bundesamt für Statistik heute in Neuchâtel mitteilte. Die negative Inflation beschert den Schweizer Konsumenten eine Geldaufwertung.

Was auf den ersten Blick gut klingt, ist langfristig brandgefährlich für eine Volkswirtschaft. Verbraucher könnten ihre Einkommen auf der hohen Kante zu lassen. Unternehmen schieben bei einer Deflation Investitionen auf, wie das Beispiel Japan zeigt

Die Erfahrungen Japans zeigen auch, dass bei einer Deflation die inländische Währung kräftig aufwerten kann. Der Schweizer Franken würde demnach noch stärker zulegen, als er das in den letzten Monaten bereits getan hat. Dem stellt sich jedoch die Schweizerische Nationalbank mit ihrem Euro-Mindestkurs in den Weg.

Weil die deutsche Industrie das schwächste Geschäft seit drei Jahren verzeichnete, erscheint die Talfahrt des Euros gegenüber dem Franken berechtigt. Die Auftragseingänge sanken vor allem wegen eines Einbruchs an Großaufträgen im Juni um 3,2 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Die weltweiten Krisenherde, allen voran der Konflikt in der Ukraine sowie die Wirtschaftssanktionen gegen Russland, machen der deutschen Industrie, und damit auch der Gemeinschaftswährung, offenbar zu schaffen. Der Euro sinkt gegenüber dem US-Dollar auf 1,3348. Das ist der tiefste Stand seit dem 11.11.2013.

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