Der Euro hat in den letzten sieben Monaten gegenüber dem Schweizer Franken um mehr als zwei Prozent abgewertet. Dabei dürfte es sich um ein vorübergehendes Phänomen handeln, sagt die DZ Privatbank. Langfristig sei die europäische Währung auf dem aufsteigenden Ast. Bei der UBS fühlt man sich hingegen an die Frankenstärke zu Zeiten der Deutschen Mark erinnert.
Zwischen dem 8. Januar 2014 und dem 8. August 2014 sank der Eurokurs von 1,2395 Franken auf 1,2120 Franken (-2,22 Prozent). Verschärfte wurde die Talfahrt von der Dauerkrise in der Ukraine sowie Lockerungen der Europäischen Zentralbank (EZB), sagen Marktbeobachter. Charttechnisch sieht es für den Euro schlecht aus, weil er unter die 50-Tage-Linie und die 200-Tage-Linie rutschte.
"Längerfristig ist hingegen von tendenziell schwächeren Franken-Notierungen auszugehen. Strategisch orientierten Anlegern können Engagements in die Währung der Schweiz daher weiterhin nicht empfohlen werden", schreibt die DZ Privatbank in ihrem aktuellen Monatsheft. "Auf Jahressicht erscheint ein Anstieg des Euro in Richtung 1,27 Schweizer Franken möglich", heißt es darin.
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Bei der UBS sieht man den Euro in den kommenden zwölf Monaten im Mittel bei 1,23 Franken notieren. Lässt man die größte Bank der Schweiz noch weiter in die Zukunft blicken, dürfte die eidgenössische Währung gegenüber dem Euro sogar aufwerten. Ursache sei die niedrigere Geldentwertung in der Schweiz.
"Der Franken hatte vor der Einführung des Euros gegenüber der deutschen Mark eine Aufwertungstendenz aufgewiesen. Diese dauerte später auch gegenüber dem Euro an. Der wichtigste Grund dafür war die niedrige Inflation in der Schweiz. Wir gehen davon aus, dass sich diese Tendenz auch langfristig fortsetzt", sagte Thomas Flury, Chef für globale Währungsstrategie von UBS Wealth Management, der Zeitung "Finanz und Wirtschaft".
Vergleicht man die von beiden Geldhäusern bisher abgegebenen Schweizer Franken Prognosen, so hat die UBS die Nase vorn.
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