Mario Draghi hat es wieder einmal getan. Der EZB-Präsident führt eine verbale Intervention an den Devisenmärkten durch. Der Euro-Dollar-Kurs fällt daraufhin auf ein Zweijahrestief bei 1,2696. Auch beim EUR/CHF-Kurs gibt es Verluste. Das Devisenpaar notiert aktuell bei 1,2066.
Man sei bereit weitere unkonventionelle Maßnahmen zu ergreifen, um die Risiken einer zu langen Niedriginflationsphase anzugehen", sagte Draghi der litauischen Zeitung "Verslo Zinios". Litauen wird am 1. Januar 2015 den Euro einführen
Die Spekulationen über ein Kaufprogramm von Staatsanleihen der Europäischen Zentralbank (EZB) flammen mit Draghis Worten neu auf. Der Italiener kommt seinem Ziel, den Euro abzuschwächen und die Inflation anzuheizen, ein Stück näher.
Für die Schweiz ist der Punkt, an dem es noch ein zurück gab, bereits überschritten. Sie ist nach Litauen und Dänemark, das seine Währung seit jeher an den Euro koppelt, de facto das 21. Euroland. Die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wird von der EZB in Frankfurt gemacht.
Alsbald die EZB beginnt, das angekündigte Kaufprogramm von ABS-Papieren und Pfandbriefen in die Tat umzusetzen, dürften die Märkte eine Schweizer Gegenleistung einfordern.
Die Nationalbank müsste mit Käufen von Vermögenswerten aus dem Euroraum, in erster Linie deutschen- und französischen Staatsanleihen, die EZB nachäffen. Täte sie es nicht, würde der Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken, dessen Verteidigung die SNB hoch und heilig versprochen hat, brechen.