26.9.14

Nationalbank plaudert aus dem Nähkästchen über den EUR/CHF

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) legt ihre Sichtweise der Dinge dar. Sie streicht heraus, dass der Euro in den letzten Monaten gegenüber dem Schweizer Franken stärker hätte abwerten müssen. Wetten auf einen Absturz des EUR/CHF auf 1,2000 werden damit jedoch nicht angefacht. Vielmehr wird auf einen Anstieg gezockt.

"Der Euro schwächte sich gegenüber den meisten Währungen ab, wobei die Abschwächung gegenüber dem Franken unter dem Einfluss des Mindestkurses vergleichsweise gering ausfiel", schreibt die Nationalbank in ihrem Quartalsheft.

Ursache der Aufwertung des Frankens seien die Konflikte in der Ukraine und dem Nahen Osten sowie die Lockerungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) gewesen, sagt die SNB. Demnach müsste der Euro-Franken-Kurs weiter fallen, weil der Großteil der neuen Draghi Doktrin in den kommenden Monaten durch Kaufprogramme von Anleihen erst noch umgesetzt wird.

Zocker am Werk

Es gibt weitere interessante Einblicke in das Innenleben des EUR/CHF-Kurses. Private Zocker wetten in Hülle und Fülle auf einen Anstieg der Devsiennotierung. "Kleinere Händler (Retail Trader) bleiben extrem positiv eingestellt", heißt es in einem Bericht auf DailyFX.

Demnach spekulieren Kleinhändler auf steigende Kurse, wohl wissend, dass Verluste wegen dem Mindestkurs auf 1,2000 begrenzt sind. Bei 96 Prozent der offenen EUR/CHF-Positionen handele es sich DailyFX zufolge um Kaufpositionen.

Dies öffnet Tür und Tor für die Gegenspekulations-Theorie (Contrarian): In einem Börsensaal sind 100 Händler. 96 von ihnen halten EUR/CHF Kaufpositionen und warten ab. Wenn die verbleibenden 4 Händler auf die Idee kommen den EUR/CHF zu verkaufen, können sie das Devisenpaar mühelos herunter handeln.

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