Die Schweizerische Nationalbank (SNB) überrascht mit einer verbalen Devisenintervention. Der Euro klettert daraufhin auf 1,1218 Franken. Das ist der höchsten Stand seit einem Monat. Der plötzliche Anstieg ist auf Spekulationen über negative Zinsen zurückzuführen.
So sei eben das Schicksal, wenn man eine starke Währung an eine schwache Währung anbindet. Die Notenbank der starken Währung müsse so gut wie es geht die Geldpolitik der schwachen nachahmen, sagen auf die Geldpolitik spezialisierte Ökonomen.
"Wir haben immer gesagt, dass wir dies (negative Zinsen) wenn nötig einsetzen würden", zitiert das Wall Street Journal das SNB-Direktoriumsmitglied Thomas Moser. Der Euro machte daraufhin einen Satz von 1,2070 auf 1,2118 Franken.
Negative Zinsen sind das letzte Ass im Ärmel der SNB, um den Euro, ohne die Notenpresse anzukurbeln, über 1,20 Franken zu halten.
Vieles spricht dafür, dass es sich bei dem Blitzanstieg um eine Eintagsfliege handelt. Ein Grund dafür sind die nach dem letzten EZB-Zinsentscheid abstürzenden Geldmarktsätze.
Der 3-Monats Euribor (3M) sank gestern auf ein Rekordtief bei 0,089 Prozent. Am letzten Donnerstag, vor der überraschend Leitzinssenkung der EZB, hatte der 3M-Euribor noch bei 0,149 Prozent notiert, Ende April 2014 gar bei 0,347 Prozent.