14.10.14

Gerät der Euro-Franken-Kurs in gefährliches Fahrwasser?

Die Wirtschaft im Euroraum gerät ins Stottern. Zum zehnten Mal in Folge fallen die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland. Auch der Index für die Eurozone bricht ein. Am Devisenmarkt sinkt der Eurokurs auf ein Zweiwochentief bei 1,2070 Franken, nachdem die Gemeinschaftswährung am Dienstag vor acht Tagen noch bis zu 1,2140 Franken kostete.

Plötzlich befindet sich das EUR/CHF Devisenpaar in einer prekären Lage. Die Charttechnik signalisiert eine Abwärtsbewegung, die zu einem neuen Tief bei 1,2030 führen könnten. Fundamental hat der Euro in der letzten Woche jegliche Berechtigung verloren über der Marke von 1,21 Franken zu verweilen.

Mit dem von 6,9 Punkten auf -3,6 Zähler sinkenden ZEW-Index kommt die nächste Hiobsbotschaft. Die Konjunkturerwartungen für den Euroraum brechen um 10,1 Punkte auf 4,1 Zähler ein. Analysten hatten zwar in beiden Fällen mit Rückgängen gerechnet. Allerdings fallen die Abnahmen deutlich stärker aus als erwartet.

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"Die ZEW-Finanzmarktexperten gehen mittelfristig von einer weiteren Verschlechterung der Wirtschaftslage in Deutschland aus. Geopolitische Spannungen und die hinter den Erwartungen zurückbleibende konjunkturelle Entwicklung in Teilen der Eurozone sorgen weiterhin für Verunsicherung und trüben die deutschen Wachstumsaussichten ein", erklärt ZEW-Präsident Clemens Fuest.

Die Industrieproduktion im Euroraum sank im August um 1,8 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das europäische Statistikamt Eurostat heute mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr produzierten die Unternehmen 1,9 Prozent weniger.

"Der natürliche Boden bei 1,20 durch die SNB wird weiter verteidigt. Es sah kurze Zeit danach aus als ob die 1.2130-Marke nachhaltig geknackt werden konnte, dies bestätigte sich aber nicht und EUR/CHF fiel rasch wieder unter die 1,2100", kommentiert die St.Galler Kantonalbank.

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