Die Gefahren für den EUR/CHF-Kurs nehmen wieder zu. Hintergrund ist eine Schrumpfkur der deutschen Industrie. Am Devisenmarkt sinkt der Eurokurs auf 1,2052 Franken. Das ist der niedrigste Stand seit vier Wochen. Angela Merkels Wirtschaftspolitik hängt am Tropf der EZB.
"Die September-Daten zeichnen ein eher düsteres Bild von der Lage der deutschen Industrie", kommentiert Markit-Ökonom Oliver Kolodseike die Stimmung in den deutschen Chefetagen. "Belastet durch den größten Rückgang der Auftragseingänge seit Ende 2012 ist der Einkaufsmanager Index auf den tiefsten Stand seit 15 Monaten gefallen", stellt Kolodseike fest.
Der von Markit herausgegebene PMI-Index für Deutschland sank von 51,4 Punkten im August auf 49,9 Zähler im September, wie das Forschungsinstitut heute mitteilte. Damit liegt das Barometer zum ersten Mal seit einem Jahr wieder unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
Merkels Wirtschaftspolitik der ruhigen Hand könnte sich nun rächen. Die Kanzlerin fordert Strukturreformen von anderen Euroländern, tut aber im Inland herzlich wenig. Deutschland könnte sein Wachstumspotential verbessern, in dem es in vielen Branchen mehr Wettbewerb erlaube, den Arbeitsmarkt dereguliere und die Staatsquote senke, sagen Volkswirte.
Die Bundeskanzlerin will davon nichts wissen. Stattdessen vertraut sie darauf, dass sich der deutsche Staat dank der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) an die im Grundgesetz stehende Schuldenbremse halten kann. Gleichzeitig werden die Renten erhöht und Investitionen in die Infrastruktur vernachlässigt.
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