24.11.14

Kommt der Euro mit seinem Anstieg auf 1,2030 Franken durch?

Der Euro schnuppert Höhenluft, und so steigt der Wechselkurs EUR/CHF auf 1,2030. Gute Konjunkturdaten aus der Eurozone untermauern die aktuelle Schwächephase des Schweizer Frankens, welche auch von einem schimpfenden Präsidenten der Schweizer Notenbank gespeist wird.

Beflügelt wird der Anstieg des Euros gegenüber dem Franken von dem Ifo-Geschäftsklimaindex. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft wird zum ersten Mal seit einem halben Jahr wieder besser. Der Ifo-Index klettert von 103,2 Punkten im Oktober auf 104,7 Zähler im November.

Die Unternehmen schätzen sowohl ihre derzeitige Lage, als auch ihre Aussichten für die kommenden sechs Monate besser ein. "Der Abschwung ist zumindest unterbrochen", erläutert Ifo-Chef Hans-Werner Sinn.

Jordan: "Goldinitiative ist unnötig und gefährlich"

Eine Woche vor der Abstimmung über die Initiative "Rettet unser Schweizer Gold" hat Nationalbankpräsident Thomas Jordan noch einmal ausdrücklich gewarnt. Eine Annahme würde die Schweizerische Nationalbank (SNB) empfindlich schwächen und ihre Handlungsfähigkeit einschränken.

Zwei zentrale Maßnahmen, nämlich die Einführung des Euro-Mindestkurses bei 1,20 Franken sowie die Rettung der UBS auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, wären bei eine Annahme der Goldinitiative wesentlich schwieriger, sagte Jordan bei einer Ansprache am "Ustertag", einem Tag, an dem sich die Schweiz an ihre von knapp zwei Jahrhunderten einsetzende Demokratisierung erinnert.

Aus charttechnischer Sicht benötigt der Euro mehrere Tagesschlusskurse über 1,2030 Franken, um sich aus der Umklammerung des Abwärtstrends zu befreien. Sollte dies nicht gelingen, dürfte es erst einmal wieder zurück auf 1,2010 gehen.

Eine neue Anstiegschance für das aktuell bei 1,2021 notierende EUR/CHF-Devisenpaar böte sich dann erst wieder zu Beginn der nächsten Woche, vorausgesetzt das Schweizer Stimmvolk würde am 30. November die Goldinitiative ablehnen.

Meistgelesen