"Gehe zurück auf Los", heißt es für die Schweizerische Nationalbank. Sie muss ab sofort auch aus Singapur heraus Euros kaufen, um sicherzustellen, dass der EUR/CHF-Kurs nicht unter 1,20 abtaucht. Im Fokus der Woche stehen die Goldinitiative sowie Konvertierungen von Franken-Fremdwährungskrediten.
Die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) vor gut einer Woche beschleunigt die Talfahrt des Euro-Franken-Kurses. Einen Tag nachdem Notenbankchef Mario Draghi weitere Lockerungen in Aussicht stellt, sinkt der Eurokurs unter ein wichtiges Unterstützungsniveau bei 1,2030 Franken.
Es folgen Spekulationen über eine verfrühte Verteidigung des Mindestkurses (Dirty Floating). Die Schweizerische Nationalbank (SNB) würde demnach Euro-Stützungkäufe bei 1,2020 tätigen, um den Befürwortern der Goldinitiative Wind aus den Segeln zu nehmen.
Der Euro klettert daraufhin auf 1,2037 Franken. Der Anstieg stellt sich als Strohfeuer heraus, nachdem es der Gemeinschaftswährung nicht gelingt, sich über 1,2030 zu stabilisieren. Sodann setzen verstärkte Käufe von Franken gegen den Euro aus dem ungarischen Bankensektor ein.
Es folgt ein Rückgang auf ein neues Tief bei 1,2009. Auf einigen Handelsplattformen blinken sogar Wechselkurse von EUR/CHF 1,2001 und 1,2005 auf. Die Schweizerische Nationalbank stellt seitdem sicher, dass der vor drei Jahren eingeführte Mindestkurs nicht verletzt wird.
Zum Handelsauftakt am Sonntagabend in Asien wird die erst vor einem Jahr in Singapur eröffnete Filiale der SNB dafür sorge tragen, dass der Euro über 1,2000 Franken bleibt.