Der aktuell bei 0,9830 Franken liegende Euro sieht Licht am Ende des Tunnels. Nach der dramatischen Aufwertung könnte sich der Franken in den kommenden Monaten in Richtung EUR/CHF 1,05 abschwächen, sagt das Bankhaus Metzler. Hintergrund dieser Schweizer Franken Prognose ist ein Wechselkursmodell, das auf Wachstumsdifferenzen beruht.
Am Devisenmarkt hat man den Schock, den die plötzliche Aufgabe des Mindestkurses verursachte, inzwischen verdaut. Damit schwinden zugleich die Chancen eines kräftigten Abprallers. Als es nach dem Mindestkurs-Aus hoch herging, war es aufgrund der extremen Schwankungen möglich, dass dem bis auf 0,86 Franken gefallenen Euro eine Erholung auf 1,05 bis 1,10 Franken gelingen könnte.
Das Zeitfenster für eine solche Erholung hat die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihren riesigen Anleihekaufprogramm nun geschlossen. Mario Draghis EZB wird ab März 2015 jeden Monat 60 Milliarden Euro in die Märkte pumpen. Ein Ende des Programms ist nicht in Sicht, weil Draghi die Käufe mit der Inflationsentwicklung verbandelt.
Staatsfonds killten 1,20
Die österreichische Oberbank kommt zu dem Ergebnis, dass der Euro bis zum März 2015 auf 0,95 Franken abwerten wird. "Die Schweizerische Nationalbank hat für alle überraschend den Mindestkurs bei EUR/CHF 1,20 aufgegeben. Der Schweizer Franken dürfte sich weiterhin entsprechend stark präsentieren", schreibt die Bank.
Unterdessen geht nicht nur das Rätselraten über die zukünftige Entwicklung des Euro-Franken-Kurses weiter. Es wird auch darüber spekuliert, was die Schweizerische Nationalbank (SNB) dazu bewog, Hals über Kopf aus der Mindestkurspolitik auszusteigen. Gemäß dem Financier George Soros waren ausländische Staatsfonds das Zünglein an der Waage.
"Sie gingen direkt zur Nationalbank und haben sie gebeten, aus dem Mindestkurs auszusteigen und den Franken wieder dem freien Markt auszusetzen. Das hat der Nationalbank aufgezeigt, dass sie sehr schnell handeln musste", erklärt Soros.