Der Fremdwährungsbestand der SNB kletterte von 498,5 Milliarden Franken im Januar auf 509,3 Milliarden Franken im Februar. Euro-Käufe seien nicht der Grund für den Anstieg. Vielmehr kämen Wechselkursgewinne auf bestehende Devisenreserven zum tragen, sagen Analysten.
Der Schweizerischen Nationalbank wird nachgesagt, dass sie bei Kursen von 1,04 Franken und darunter interveniert. Die Gemeinschaftswährung hielt sich zuletzt aus eigenen Kraft die meiste Zeit zwischen 1,06 und 1,08, so dass ein Eingreifen nicht erforderlich war.

Eichengreen meint, die SNB hätte den Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken beibehalten sollen, auch wenn sie dadurch ihre Devisenreserven, die den Großteil ihrer Bilanzsumme ausmachen, womöglich bis auf eine Billion Franken hätte ausweiten müssen.
Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf und ihr Amtskollege, Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann, denken derzeit laut über die Einführung eines neuen Mindestkurses nach. "Allenfalls könnte auch ein neuer Mindestkurs erwogen werden. Dieser wäre allerdings nur dann durchführbar, wenn die SNB entsprechend glaubwürdig wäre", heißt es in einem Positionspapier des Wirtschaftsministeriums.
Ein neuer Mindestkurs steht derzeit freilich nicht zur Debatte. Allerdings hat es den Anschein, dass die Regierung in Bern den Druck auf die Nationalbank in Zürich erhöhen möchte. Die SNB soll offenbar dazu angehalten werden, im Rahmen ihres Dirty Floating stärker und häufiger zu intervenieren, um die Schadwirkung des starken Frankens auf die Schweizer Wirtschaft zu begrenzen.