Schweizer Finanzexperten prognostizieren eine stabile Entwicklung des Euros gegenüber dem Franken. Mit einem Absturz des Wechselkurses auf den Gleichstand (1 Euro = 1 Franken) ist demnach nicht zu rechnen. Ausländische Devisenexperten sehen das anders. Sie erwarten eine Abwertung der Gemeinschaftswährung.
"Die Einschätzungen bezüglich des Wechselkurses des Frankens gegenüber dem Euro liegen für die kommenden drei Monate bei 1,06 Franken pro Euro. Für den Zeitraum in zwölf Monaten liegen die Erwartungen bei 1,07 Franken pro Euro", heißt es in einer aktuellen Medienmitteilung der Konjunkturforschungsstelle (KOF) in Zürich.
Es handelt sich um so genannte inländische Konsens-Prognosen. Die KOF hat Banken, Versicherungen, Unternehmen, sich selbst und den Schweizer Gewerkschaftsbund über die künftige Entwicklung des Euro-Franken-Kurses befragt und anschließend einen Durchschnittswert gebildet.
Weiterlesen: Schweizer Franken Prognosen Made in Austria
Im Ausland sieht man die Chancen einer Stabilisierung des Euros in Anbetracht des Kaufprogramms von Staatsanleihen der Europäischen Zentralbank (EZB) wesentlich kritischer. Die Devisenexperten von Morgan Stanley prognostizieren bis Ende März 2015 eine Rückgang des Euros auf 1,02 Franken - und bis Ende Juni 2015 auf den Gleichstand.
Interessante Wechselkursprognosen kommen von der britischen Barclays Bank. Sie rechnet bis zur Jahresmitte mit einem Anstieg des Euro-Franken-Kursen auf 1,08, gefolgt von einem Rückgang bis zum Jahresende auf 1,04.
Am kleinsten ist das Lager der Euro-Pessimisten. Die Commerzbank erwartet eine Abnahme auf 0,98 und steht damit ziemlich allein auf weiter Flur. Die meisten Devisenexperten gehen davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) Euro-Franken-Kurse unter 1,00 verhindern wird, um die Exportwirtschaft zu schützen.
Zum Thema:
Schweiz will Euro auf 1,10 CHF überschiessen lassen