"Selbst wenn Rückschläge nicht auszuschließen sind, sollte die Euro-Erholung gegenüber dem Franken anhalten. Die Marke von 1,20 Franken scheint bis auf weiteres nicht erreichbar, aber um 1,10 dürfte sich der Euro-Franken-Kurs einpendeln", heißt es in einem aktuellen Währungskommentar der Helaba. Demnach wird der Euro bis zur Jahresmitte 2015 auf 1,10 Franken steigen und die darauf folgenden neun Monate auf diesem Niveau stagnieren.
Etwas vorsichtiger ist die DZ Privatbank. Zwar erwartet auch sie einen Anstieg des Wechselkurses auf 1,10. Allerdings meint das in Zürich und Luxemburg ansässige Geldhaus, dass es ungefähr ein Jahr brauchen werde, bis das Niveau erreicht ist. Wegen einer von der Währungsaufwertung ausgehenden Beeinträchtigung der Schweizer Wirtschaft "erscheint mittel- bis langfristig eine Abwertung des Schweizer Franken gegenüber dem Euro wahrscheinlich", so die DZ Privatbank.
Für einen Kreditnehmer, der Anfang des Jahrtausends einen Franken-Kredit im Gegenwert 100.000 Euro bei einem Euro-Franken-Kurs von 1,50 aufnahm, würde sich ein Anstieg des Euros von derzeit 1,05 auf 1,10 Franken wie folgt auswirken:
- Die aktuell bei 142.857 Euro liegende Kreditschuld sänke auf 136.364 Euro.
- Zieht man die Zinsersparnis gegenüber einer herkömmlichen Euro-Finanzierung von rund 19.000 Euro ab, bleiben 117.364 Euro oder unter dem Strich ein Reinverlust von 17.364 Euro.
- Bliebe der Euro bei 1,05 Franken, läge der Reinverlust bei 23.857 Euro.