14.3.15

Schonzeit vorbei: Wie brenzlich wird es für den Euro?

Der Euro-Franken-Kurs hat seinen Paukenschlag-Bonus aufgebraucht. Das Währungspaar wird vom Alltag eingeholt, nachdem es zwei Monate Schonzeit bekam, das Mindestkurs-Ende zu verdauen. In den letzten Wochen wurde der Wechselkurs sukzessiv von 1,08 auf 1,05 hinunter gehandelt. Setzt sich die Talfahrt wie von der Commerzbank prognostiziert auf 0,96 fort?

Als die Schweizerische Nationalbank (SNB) am 15. Januar 2015 den Mindestkurs kippte, sank der Euro-Franken-Kurs von 1,2010 auf 0,86. Anschließend kam es zu einer zweimonatigen Erholungsphase. Es hatte den Anschein, als könnte sich der Euro bei 1,06-1,08 stabilisieren. Nun tritt der Euro-Franken-Kurs aber wieder den Gang nach unten an. 1 Euro war zuletzt lediglich 1,0512 Franken wert.

Die Devisenexperten der Commerzbank (Coba) können sich mit der unorthodoxen Geldpolitik der SNB nicht anfreunden. "Denn Interventionen oder gar eine Wiedereinführung eines Mindestkurses in EURCHF wären eine Einladung an Spekulanten, erneut gegen die SNB zu wetten", schreibt die Bank in einer aktuellen Studie. Die Coba empfiehlt ihren Kunden sich gegen eine Aufwertung des Schweizer Frankens abzusichern.

Gemäß den aktuellen Vorhersagen der Commerzbank wird der Euro-Franken-Kurs bis Mitte 2015 auf 1,00 und bis Mitte 2016 auf 0,96 sinken. Im Gegensatz zu den österreichischen Banken, deren EUR/CHF-Prognosen bereits recht düster sind, sind die Commerzbank regelrecht schwarzmalerisch.

Neben dem Glaubwürdigkeitsverlust der Schweizerischen Nationalbank dürften die Käufe von Staatsanleihen der Europäischen Zentralbank (EZB) auf dem Euro-Franken-Kurs wiegen. Die EZB pumpt pro Handelstag über die Notenpresse drei Milliarden Euro in die Märkte. Dadurch vergrößert sich das Angebot von Euros. Und wovon es viel gibt, das wird in der Regel günstiger.

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