Die Nachfrage nach dem Schweizer Franken zieht an. Eklatant sind die Zugewinne der eidgenössischen Währung gegenüber dem US-Dollar, den der frühere US-Präsidentschaftsanwärter Ron Paul in einer "großen Blase" sieht. Weil der Dollar-Franken-Kurs immer tiefer unter die Parität abrutscht, liebäugelt nun auch der Euro-Franken-Kurs mit dem Gleichstand.
"Es gibt eine große Blase mit dem Dollar", sagte Paul dem Finanzsender CNBC. "Es ist nicht so, dass der Dollar eine großartige Währung ist. Vielmehr ist es so, dass es nichts anderes gibt, was besser wäre." Wann es zu einem Platzen der Dollar-Blase käme, lasse sich nicht voraussagen. Sollte es aber passieren, dann schnell und unerwartet, so Paul.
Dass an den Thesen des als "Independent Thinker" bekannten ehemaligen Kongressabgeordneten etwas dran sein könnte, zeigt die jüngste Aufwertung des Schweizer Franken. Mitte März 2015 bekam man für 1 Dollar nach 1,01 Franken. Inzwischen sind es nur noch 0,95 Franken. Die Aufwertung der helvetischen Währung spiegelt sich auch im Euro-Franken-Kurs wieder, der in den letzten Wochen von 1,07 auf 1,03 einbrach.
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Aktuell notiert der Eurokurs bei 1,0284 Franken. Um die Risikobereitschaft der Anleger ist es angesichts um knapp zwei Prozent fallender Aktienmärkte nicht zum besten bestellt. Griechenland forciert seinen Euro-Rausschmiss, da es sich als einziges Land im Euroraum weigert, die marktwirtschaftlichen Grundsätze des gemeinsamen Währungsraums anzuerkennen. Einige englische Buchmacher nehmen inzwischen keine Wetten mehr auf einen Grexit an.
Für den Euro-Franken-Kurs könnte es ein extrem heißer Sommer werden. Zum einen warnen viele Investoren davor, dass es bei einer Zinserhöhung der US-Notenbank (Fed) zu einem Absturz an den Aktienmärkten kommen dürfte. Zum anderen würde ein Grexit die Nachfrage nach dem als sicheren Hafen wahrgenommenen Schweizer Franken weiter erhöhen.