29.5.15

Zuwarten auf nächsten Phantom-Anstieg auf EUR/CHF 1,08

Seit vier Monaten zankt sich die griechische Regierung mit ihren Geldgebern. Ein möglicher Euro-Austritt Griechenlands (Grexit) schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Devisenmarkt. Der Euro-Franken-Kurs sinkt nach einem Phantom-Anstieg auf 1,08 im Februar auf 1,03. Wer glaubt, den Griechen geht Zeit und Geld aus, irrt. Ein neuer Kniff macht es möglich.

Ein Grexit wäre "kein Spaziergang", bedeutete aber "wohl nicht das Ende des Euro", sagt die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, der "Frankfurter Allgemeinen". Anderswo hat man mehr Angst. "Denn wenn zum ersten Mal ein Land die Eurozone verlässt, dann wäre sie danach nicht mehr dieselbe stabile Währungsunion wie zuvor", warnt Japans Notenbankchef Haruhiko Kuroda im "Handelsblatt".

Griechenland hat gemäß den IWF-Statuten die Möglichkeit seine für Juni anstehenden Rückzahlungen zu bündeln und erst am 30. Juni zu leisten. Bisher wurde darüber spekuliert, dass Athen eine am 5. Juni fällige Kreditrate nicht bezahlen würde.

Phantom-Anstieg

Vieles spricht dafür, dass der Schuldenstreit noch mindestens einen Monat andauern wird. Die Europäische Zentralbank (EZB) zeigt sich bereits besorgt über Ansteckungseffekte. Die griechische Regierung untergräbt die Wirkung des Wertpapierkaufprogramms. Es lässt sich inzwischen durchaus argumentieren, dass die Zinsen in Spanien und Italien ohne die griechische Dauerkrise niedriger wären.

Der Wechselkurs des Euro gegenüber dem Schweizer Franken schlägt seit Monaten auf Nachrichten aus Athen an. Als Alexis Tsipras im Februar einem Kompromisspapier der Euro-Finanzminister zustimmte, kletterte die Gemeinschaftswährung auf 1,08 Franken.

Meistgelesen