25.6.15

Szenario-Prognose: EUR/CHF erst auf 1,0545, danach 1,08

Vom Euro-Franken-Kurs kommen Signale, einen Last-Minute-Griechenland-Deal mit einem kräftigen Anstieg honorieren zu wollen. Während in Brüssel eifrig verhandelt wird, klettert der Euro auf ein Zweiwochenhoch bei 1,0545 Franken. Da scheint noch mehr drin zu sein, sollte Athen nachgeben. Österreichs Finanzminister Schelling droht der griechischen Regierung mit Konsequenzen.


Griechenland hat seit seinem EU-Beitritt im Jahr 1981 knapp 500 Milliarden Euro gekostet, rechnet die Standard Bank vor. Die in den vergangenen 34 Jahren erhaltenen Fördergelder aus den EU-Töpfen summieren sich auf 230 Milliarden Euro. Hinzu komme der Schuldenschnitt 2011, der die Gläubiger Griechenlands 150 Milliarden Euro kostete. Ferne habe das Land noch Hilfskredite von 150 Milliarden Euro am laufen.

Sollte den Euro-Finanzministern kein brauchbares Reformpapier vorliegen, "dann werden wir über die Vorbereitung von Alternativen auch nachzudenken haben", warnt Hans Jörg Schelling. Bei einem Scheitern der Verhandlungen trage daran alleine die griechische Regierung die Schuld. "Wenn Griechenland zu einem Kompromiss nicht bereit sei, "dann liegt die Verantwortung ausschließlich bei Griechenland," betont Schelling.

Noch stehen die Zeichen auf eine Beilegung des Schuldenstreits. Die Differenzen zwischen den Vorschlägen aus Griechenland und denen der Gläubiger seien nicht so groß, sagt ein in die Verhandlungen eingeweihter EU-Offizieller.

Dass es weder zu einer Staatspleite Griechenlands, noch zu einem Grexit kommen werde, signalisiert die Kursentwicklung des Euro. Der als sichere Hafen wahrgenommenen Schweizer Franken ist nicht gefragt. Für die Gemeinschaftswährung werden bis 1,0545 Franken bezahlt - nach 1,0402 in der vergangenen Woche. Bei einem Last-Minute-Deal müsste man ein Blitzanstieg Richtung 1,0812, dem Februar-Hoch, auf dem Zettel haben.

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