Griechenlands Rettung geht auf die Zielgerade. Dadurch wird ein von der Landesbank Hessen-Thüringen prognostizierter Anstieg des Euros auf 1,10 Franken plausibler. Denn die Frankenzone hat gegenüber der Eurozone einen Zinsnachteil. Auch höhere Zinsen helfen dem Euro nicht, widerspricht die St.Galler Kantonalbank. Die Luft für die Gemeinschaftswährung werde dünn.
An uns darf die Rettung Griechenlands nicht scheitern. So lautet die wirkliche Position der deutschen Bundesregierung. Und weil sich Frankreich und Italien, die neben Deutschland und den Benelux-Ländern die EU einst ins Leben gerufen haben, klipp und klar gegen einen Grexit aussprechen, dürfte Griechenland in der Eurozone bleiben.
"Die Griechenland-Krise lässt die Franken-Nachfrage etwas ansteigen", analysiert die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Der Zinsnachteil des Frankens habe sich ausgeweitet. Der Euro-Franken-Kurs dürfte sich mittelfristig erhöhen, heißt es ferner. Gemäß einer aktuellen Wechselkursprognose der Helaba wird der Euro bis Ende September 2015 auf 1,10 Franken klettern.
Die Renditen von zehnjährigen deutschen Bundesanleihen liegen momentan bei 0,88 Prozent. Der italienische Staat zahlt einen Zinskupon von 2,20 Prozent. Das ist deutlich mehr als Schweizer Bundesobligationen, die einen Mini-Kupon von 0,11 Prozent abwerfen.
"Der Euro zeigt sich derzeit erstaunlich resistent. Trotzdem gehen wir davon aus, dass in der Region 1,0500 bzw. 1,0600 die Luft für die Gemeinschaftswährung dünn wird", schreibt die St.Galler Kantonalbank. Man empfehle weiterhin den Euro bei 1,05 Franken zu verkaufen. Gemäß der Kantonalbank wird sich der Euro in den kommenden drei Monaten bei 1,00-1,05 Franken einpendeln.
Fazit:
Obwohl die mit Griechenland einhergehende Unsicherheit bald verschwinden dürfte, ist die Schweizer Franken Prognose der St.Galler Kantonalbank glaubwürdiger. Denn die Helaba hatte bereits für die Jahresmitte 2015 einen Anstieg des Euro auf 1,10 Franken vorausgesagt.