30.7.15

Kauft die EZB Staatsanleihen bis keine mehr da sind?

Ist der Höhenflug vorbei? Wird der Euro wegen der trostlosen Entwicklung der Verbraucherpreise im Euroraum schwächer? Muss die EZB noch mehr Staatsanleihen kaufen? Zunächst gelingt dem Eurokurs noch einmal ein steiler Anstieg in die Nähe von 1,07 Franken. Danach geht er auf 1,06 auf die Bretter. Die EUR/CHF-Prognosen der Banken reichen von 0,96 bis 1,13.

Die Preise in Deutschland steigen kaum noch. Die jährliche Inflationsrate lag im Juli bei lediglich 0,2 Prozent nach 0,3 Prozent im Juni und 0,7 Prozent im Mai, meldet das Statische Bundesamt. Die geringe Geldentwertung ist ein Indiz dafür, dass die Europäische Zentralbank (EZB) von einem Ende ihrer Käufe von Staatsanleihen noch Jahre entfernt sein könnte.

Auch in Spanien kennt die Teuerung trotz mehr als drei Prozent Wirtschaftswachstum nur eine Richtung: Nach unten. Die für europäische Vergleichszwecke harmonisierten Verbraucherpreise (HVPI) sanken im Juli um 0,1 Prozent, wie das Statistikamt INE im Madrid mitteilt. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet.

Die unterschießenden Inflationsraten legen nahe, dass im September 2016 mit den Käufen von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) nicht Schluss sein dürfte. Die Analysten der Commerzbank weisen seit langem auf diesen Umstand hin: "Den Euro werden die anhaltenden Sorgen um die niedrige Inflation im Euroraum belasten und der Ausblick auf eine EZB, die ihre Anleihenkäufe noch ausweiten könnte."

Als nächstes könnten sich die gewagten Wechselkursprognosen der Commerzbank bewahrheiten. Sie sehen den Eurokurs bis Ende 2015 auf 1,00 Franken und bis Mitte 2016 auf 0,96 Franken abstürzen. Damit kommt man zu einer vollkommen anderen Einschätzung als die Erste Group, die einen Anstieg des Euro-Franken-Kurses auf 1,13 in Aussicht stellt.

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Erste Group Prognose bei EUR/CHF 1,13 mit Leitzins -0,75%

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