1.7.15

"Tsipras hau ab! Tsipras hau ab!"

Was haben Griechenland Somalia, Sudan und Simbabwe gemeinsam? Sie sind gegenüber dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zahlungsunfähig. Die Luft für Ministerpräsident Tsipras wird immer dünner. Zusammen mit seinem Finanzminister Varoufakis hat er Griechenland in kürzester Zeit beispiellos herabgewirtschaftet. Bald soll es nur noch 20 Euro pro Tag an griechischen Geldautomaten geben.

Die Regierung in Athen will nun doch die Reformauflagen erfüllen. Alexis Tsipras hat einen weiteren Bettelbrief an die Geldgeber geschrieben. Ob sich die darauf einlassen, ist fraglich. Die Gelegenheit ist günstig, um Tsipras loszuwerden. Denn die griechischen Banken stehen unmittelbar vor dem Kollaps, weiß Felix Hufeld, Präsident der deutschen Finanzaufsicht Bafin.

Den Banken fehlt der Zugang zu frischem Bargeld. Die griechische Notenbank prüft angeblich den Auszahlungsbetrag von 60 Euro auf 20 Euro am Tag zu senken. Noch weniger Bargeld pro Tag könnte Tsipras den Rest geben. Bereits jetzt gibt es Demonstrationen in Athen mit Sprechchören "Tsipras hau ab! Tsipras hau ab!"

Stinksauer dürften griechische Rentner sein. Viele von ihnen haben keine Bankomatkarte und müssen nun bei hohen Außentemperaturen stundenlang anstehen, um etwas ausbezahlt zu bekommen.

Die Geldgeber haben keinen Appetit auf einen Deal mit Tsipras. Zu groß ist das Misstrauen. Man will nicht zurück auf Los. Sollte Mario Draghis Europäische Zentralbank (EZB) die Geldautomaten auffüllen, während Griechenland mit den Euro-Finanzministern über ein weiteres Hilfspaket verhandelt, wäre die Gefahr groß, dass Tsipras und Varoufakis erneut aufmüpfig werden.

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