15.1.16

3 Crash-Szenarien und die Folgen für den EUR/CHF-Kurs

1. Aktien-Crash
Die Talfahrt an den Aktienmärkten hat sich bisher nicht negativ auf den Euro und positiv auf den Schweizer Franken ausgewirkt. Das war zu Zeiten der Finanzkrise und der Staatsschuldenkrise anders. Damals stürzte der Euro massiv ab. Versuche der Schweizerischen Nationalbank (SNB), den Eurokurs bei 1,50 Franken (2009) und bei 1,20 Franken (2011-2015) zu stabilisieren, schlugen fehl.

Die Gefahr eines Absturzes des EUR/CHF-Kurs bei einem Börsen-Crash ist daher nicht zu unterschätzen.

EUR/CHF-Absturz-Gefahr: 50%

2. Schulden-Crash
Im Euroraum gibt es jede Menge offener Baustellen. Griechenland braucht angesichts einer auf 200% der Wirtschaftsleistung steigenden Staatsverschuldung einen Schuldenerlass. In Finnland könnte es zu einer Volksabstimmung über den Verbleib im Euro kommen. Bei einem Nein der Finnen (Fixit) wäre der Euroraum vermutlich sehr viel stärker beschädigt als bei einem Austritt Griechenlands (Grexit).

Die EZB kann durch ihre Käufe von Staatsanleihen den Ausbruch einer erneuten Schuldenkrise verhindern. Grexit und Fixit-Szenarien sind zudem recht unwahrscheinlich, weil es die Euro-Politiker inzwischen gelernt haben, dass niemandem geholfen ist, wenn man sich gegenseitig in die Pfanne haut.

EUR/CHF-Absturz-Gefahr: 25%


3. EU-Crash
Die Europäische Union (EU) kann an der Bewältigung der Flüchtlingskrise zerbrechen. Hinzu kommt ein etwaiger Austritt Großbritanniens (Brexit). Der Zustand der EU ist schlechter als 2005. Damals lehnten Frankreich und die Niederlande die EU-Verfassung ab, was den seinerezit noch jungen Euro erheblich belastete.

Weil Deutschland gefüllte Staatskassen hat, dürfte man versuchen die Probleme mit Geld zu lösen. Die Bereitschaft Berlins, zur Lösung der Flüchtlingskrise tiefer in die Verschuldung zu gehen, ist vorhanden.

EUR/CHF-Absturz-Gefahr: 15%

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