26.1.16

Euro steigt auf 1,1026 Franken: Wird es ein Kursfeuerwerk?

Der Eurokurs steigt auf 1,1026 Franken, nachdem die Schweizer Uhrenindustrie zum ersten Mal seit sechs Jahren rückläufige Exporte zu beklagen hat. Ökonomen fällt es schwer, sich mit einem starken Euro anzufreunden. Dies liegt vor allem daran, dass die EZB jeden Monat 60 Milliarden Euro frisch druckt und damit die im Umlauf befindlichen Euros verwässert. Ein Blick auf den Außenhandel und die neuen Wechselkursprognosen einer Schweizer Kantonalbank zeigt, dass die Euro-Party bald vorbei sein müsste.

Die Exporte der Schweizer Uhrenindustrie lagen im Gesamtjahr 2015 bei 21,5 Milliarden Franken. Das waren 4,7% weniger im Vergleich zu 2014, als der der Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken gegolten hatte und Uhren in Rekordvolumen von 22,3 Milliarden Franken an das Ausland verkauft wurden. Die gesamten Exporte der Schweiz sanken im vergangenen Jahr um 2,6% auf 202,9 Milliarden Franken.

Der Anteil der Exporte an der gesamten Wirtschaftsleistung lag mit 40% immer noch ausgesprochen hoch. Dies zeigt: Die Schweiz kommt auch mit einer Hartwährung sehr gut zurecht. Es ist auch ein Indiz dafür, dass es für den zuletzt schwächer gewordenen Franken im Prinzip wenig Spielraum gibt noch weiter abzuwerten. Denn dann würde der Exportanteil womöglich auf 50% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) überhitzen. In Deutschland liegt das Verhältnis der Exporte zum BIP lediglich bei 33%.

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"Mit der Sorge vor deflationären Entwicklungen geht das Spekulieren darüber weiter, was am 10. März seitens der EZB folgen könnte. Dies dürfte den Euro zunächst nochmals schwächer tendieren lassen", heißt es in einem aktuellen Marktkommentar der St.Galler Kantonalbank. Gemäß den neuen Wechselkursprognosen der Kantonalbank wird der Euro in den kommenden drei Monaten bei 1,06-1,11 Franken und auf Sicht von einem Jahr bei 1,07-1,12 Franken notieren.

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