Der Euro weitet seine Kursverluste gegenüber dem Schweizer Franken aus. EUR/CHF sinkt von 1,1198 auf 1,1070. Das dürfte es noch nicht gewesen sein. An den Finanzmärkten ziehen dunkle Wolken auf. Ein Börsenbeben bahnt sich ein. Die Verunsicherung steigt, was dem als sicheren Hafen wahrgenommenen Schweizer Franken ein Comeback ermöglicht.
Lediglich 151.000 neue Jobs hat die US-Wirtschaft im Januar geschaffen. Ökonomen hatten mit knapp 200.000 gerechnet. Zwar sank die Arbeitslosenrate mit 4,9% auf den tiefsten Stand sei Februar 2008. Es verdichten sich allerdings die Anzeichen, dass der US-Arbeitsmarkt seine besten Tage gesehen hat. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind seit Wochen höher als erwartet. Es zeichnet sich ein Abschwung im Dienstleistungssektor ab.
Die schlechte Stimmung an den Börsen ist mit Händen greifbar. Viele Devisenexperten sind der Meinung, dass die ganz große Nachfrage nach dem als sicheren Hafen wahrgenommenen Schweizer Franken erst noch kommt. Denn Dax, Dow Jones und andere Aktienindizes befinden sich offiziell noch nicht in einem Bärenmarkt. Dazu ist eine über mindestens zwei Monate andauernde Talfahrt mit Kursverlusten von 20% erforderlich.
Der Dax hat zwei Monate Talfahrt bereits hinter sich, ist er doch seit seinem Hoch vom 30. November 2015 bei 11.382 Punkten am sinken. Damit es zu einem Bärenmarkt kommt, gilt es noch die 20%-Regel zu erfüllen. Dazu müsste der aktuell bei 9.410 Punkten liegende Dax unter 9.106 Punkte fallen.
Dies wäre dann für viele Anleger vermutlich das Signal die Reißleine zu ziehen und ihre Gelder in sicheren Häfen, wie dem Schweizer Franken, zu parken. Im Hinterkopf sollte man behalten, dass der Dax ein von US-Anlegergeldern beherrschter Index ist, weil die große Mehrheit der Deutschen Sparbuch-Füchse sind und mit Aktien nichts anfangen können.
Aus charttechnischer Sicht ist für den Euro eine Unterstützung bei 1,1050 Franken entscheidend. Sollte dieses Niveau reißen, wäre Platz für einen Rückfall auf 1,0920.