"Vorbehaltlich einer Verschärfung der aktuellen Flüchtlingskrise, die viel Sprengstoff beinhaltet, gehe ich davon aus, dass der Franken zum Jahresende zum Euro in einer Bandbreite zwischen 1,15 bis 1,17 Franken stehen wird." Das ist der Ausblick von Folker Hellmayer, den der Chefanalyst der Bremer Landesbank im Gespräch mit "ARD Börse" kundtut.
Aktuell steht der Eurokurs bei 1,09 Franken. Damit sich die Schweizer Franken Prognose von Hellmayer als richtig herausstellt, müsste der Euro in den nächsten zehn Monaten um 6% zulegen. Die Bremer Landesbank steht mit ihre optimistischen Einschätzung zwar nicht alleine da. Sie wird aber von anderen Banken im Stich gelassen.
Bis vor kurzem sah die ABN Amro Bank den Euro bis Jahresende auf 1,15 Franken steigen. Inzwischen hat man diese Wechselkursprognose auf 1,10 nach unten geschraubt. Barclays senkte seinen EUR/CHF-Ausblick von 1,18 auf 1,14.
Die VP Bank pflichtet der Bremer Landesbank hingegen bei. Eine Abwertung des Frankens in den Bereich von 1,15 erachte man als realistisch. "Eine signifikante Abschwächung zurück zu Wechselkursniveaus von 1,20 und darüber hinaus wird aber zunehmend unwahrscheinlich", schreibt die Bank aus Liechtenstein in einem Währungskommentar.
Ähnlich argumentiert Hellmayer. Er sagt: "Eine Zielmarke von 1,20 Franken wird allerdings schwer zu erreichen sein." So gute wie keine Chance gibt es für einen erneuten Anstieg auf das Hoch aus dem Jahr 2007, als 1 Euro bis zu 1,68 Franken wert war. "Den Stand des Jahres 2007 wird er (der Euro) auf absehbare Zeit aber wohl nicht wieder erreichen", heißt es auf "ARD Börse".