Eine verbale Attacke der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist nicht von Erfolg gekrönt. Der Eurokurs scheitert zum zweiten Mal 1,1160 Franken zu überspringen. Denn am Devisenmarkt teilt man die Einschätzung nicht, wonach der Franken trotz der jüngsten Abschwächung immer noch deutlich überbewertet ist.
Die Abwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro lasse sich zum Teil auf eine Überbewertung des Frankens zurückführen, sagt SNB-Präsident Thomas Jordan bei einer Veranstaltung in Genf. Ferner habe die Bereitschaft zu erneuten Interventionen am Devisenmarkt geholfen, den Franken abzuschwächen, so Jordan. Ob die SNB zuletzt tatsächlich interveniert hat, ließ der SNB-Chef offen.
"Die am Montag veröffentlichten neuesten Daten zur Entwicklung der Girokonten deuten jedenfalls nicht auf größere Interventionen der SNB hin", schreibt die "Neue Zürcher Zeitung".
Aus charttechnischer Sicht muss der Eurokurs die Marke bei 1,1160 Franken überspringen, damit neues Momentum in die Mitte Dezember 2015 bei 1,0755 Franken begonnene Aufwärtsbewegung kommt. Gemäß einem aktuellen EUR/CHF-Ausblick der Devisenexperten von Swiss Life wird es aber nicht dazu kommen. Der Versicherungskonzern rechnet für die kommenden Wochen mit einer Seitwärtsbewegung.