Der Eurokurs sinkt kurz unter 1,10 Franken. Händler gehen vor dem Wochenende beim Euro in die Defensive. Die Stimmung der 340 Millionen Verbraucher, die täglich mit dem Euro bezahlen, ist so schlecht wie seit über einem Jahr nicht mehr. EZB-Vizepräsident Constancio bekräftigt die Absicht weiterer Lockerungen der Geldpolitik. Charttechniker werfen das Handtuch, wenn der Eurokurs unter 1,0950 Franken sinkt.
Das Verbrauchervertrauen im Euroraum hat sich deutlich verschlechtert. Der von der Europäischen Kommission erhobene Index sank zu Jahresbeginn um 2,5 Punkte auf -8,8 Zähler. Das ist der tiefste Stand seit Dezember 2014. Die Verbraucher waren in letzter Zeit die Stütze der konjunkturellen Erholung. Denn in der Exportwirtschaft laufen die Geschäfte wegen den Krisen in China und anderen großen Schwellenländern (Brasilien, Russland) nicht rund.
Die Europäische Zentralbank (EZB) steht bereit die Geldschleusen weiter aufzureißen, sagt Notenbankvizechef Vitor Consancio bei einer Veranstaltung der Nachrichtenagentur Reuters. Der Portugiese bestreitet, dass die EZB den Euro vorsätzlich abwerten wolle. Ferner prognostiziert er eine Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung im Euroraum. Die zentralen Wirtschaftsdaten seien besser als von den Finanzmärkten angenommen.
"Wir erwarten den EUR/CHF-Kurs im laufenden Jahr in einem Währungsband von 1,05 bis 1,12", heißt es in einem aktuellen Bericht der Raiffeisen Zentralbank. Aus charttechnischer Sicht hat diese Woche keine Entscheidung gebracht. Der Eurokurs befindet sich nach vor in einer Handelsspanne zwischen 1,0950 und 1,1100 Franken.
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