Die Staatsfinanzierung über das Bankensystem ist eines der größten Probleme im Euroraum. Somit ist die nächste Bankenkrise ist nur ein Frage der Zeit. Banken und Staaten sind eng miteinander verbandelt. Alle Versuche diesen Nexus zu durchbrechen, scheiterten. Italiens Premier Matteo Renzi und seine Kollegen in Spanien und Portugal brauchen die Kredite der Banken, um ihre Länder über Wasser zu halten.
Gibt eine Bank einem Unternehmen oder einem Verbraucher einen Kredit, muss sie für einen Teil der Kreditsumme Kapitalreserven bilden, um für den Fall gewappnet zu sein, dass der Schuldner seinen Kredit nicht zurückzahlt. Verleiht die Bank jedoch Geld an ein Euroland, muss sie keinerlei Kapitalreserven vorhalten. Dahinter steckt die Annahme: Staaten können nicht pleite gehen - und die Staaten im Euroraum schon gar nicht.
Die Griechenland-Krise und die Schuldenkrisen in Italien, Spanien und Portugal haben gezeigt, dass dies nicht stimmt. Im Norden will man deswegen Banken regulatorisch dazu zwingen, auch für Kredite an Staaten Reserven zu bilden. Darüber hinaus soll es eine Deckelung geben. Denn Banken im Euroraum geben ihren Heimatländern mehr als fünfmal so viel Kredite wie beispielsweise in den USA.
Man stelle fest, dass "auf europäischem Parkett mit allen Tricks gearbeitet wird; so versucht beispielsweise der italienische Ministerpräsident, sein Bankensystem für die Staatsfinanzierung zu erhalten und gleichzeitig Stimmung gegen Deutschland zu machen", sagt Niedersachsens Sparkassenverbands-Chef Thomas Mang der Deutschen Presse-Agentur.
Renzi will sich den Ast, auf dem er sitzt, nicht absägen lassen. Seine Regierung werde auf europäischer Ebene ein Veto gegen das Anliegen einlegen, die Staatsanleihebestände von Banken zu begrenzen, kündigte Italiens Ministerpräsident bereits an.
Indes macht der Chef der Deutschen Bank seinem Unmut über die negativen Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) Luft. Wenn die Zinsen negativer werden, dann werden die Verluste (für die Banken) größer", sagte John Cryan auf dem Finanztag der "Süddeutschen Zeitung". Die Geldhäuser könnten die Verluste jedoch nicht länger tragen, so Cryan.
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