Je näher der 10. März 2016 rückt, umso enger wird es für den Euro. Langfristige Kapitalbewegungen zwischen der Eurozone und der Schweiz sprechen nach Einschätzung der DZ Privatbank für den Franken. Nun wird es wegen der mit Spannung erwarteten Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) auch kurzfristig eng. Der Eurokurs nimmt den Kampf um die Marke bei 1,08 Franken auf, nachdem er bei 1,10 und 1,12 bereits verloren hat.
Zieht es Anleger scharenweise aus der Schweiz, weil in der Schweiz ein Ende der Niedrigzinspolitik nicht in Sicht ist? Eher nicht, meint die in Zürich ansässige DZ Privatbank. Daraus schlussfolgert das Geldhaus: Eine langfristige Aufwärtsbewegung des EUR/CHF-Wechselkurses komme im Grunde genommen nicht in Frage.
Was den Euro auf 1,12 Franken getragen habe, seien kurzfristige Kapitalbewegungen. Sie enden nun: "Insbesondere vor dem Hintergrund einer weiterhin expansiven, möglicherweise sogar noch aggressiveren Geldpolitik in Frankfurt, dürfte sich die derzeitige Euro-Stärke zunächst nur als vorübergehendes Schauspiel erweisen." Das schrieb die DZ Privatbank am 19. Februar 2016, als der EUR/CHF-Kurs bei 1,1050 stand.
Inzwischen notiert der Eurokurs mit 1,0856 Franken deutlich tiefer. An dieser Stelle werde er sich in den nächsten drei Monaten einpendeln, sagen die Devisenexperten der Sparkasse Oberösterreich. Auch bei der Danske Bank rechnet man bis in den Mai hinein mit 1,08, wohingegen die Commerzbank ein solches Kursniveau erst für September 2016 erwartet.