Der Schweizer Franken schwächt sich zum Euro deutlich ab, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) einer Lockerung der Geldpolitik in Form des Helikoptergeldes eine Absage erteilt. Der Euro klettert daraufhin auf 1,1001 Franken - den höchsten Stand seit sechs Wochen. Weil Mario Draghi erneut die Zinskarte spielt, könnte es sich bei dem Anstieg um ein Strohfeuer handeln.
"Wir haben dieser Konzept nie diskutiert", sagt Draghi über Helikoptergeld auf der Pressekonferenz nach der turnusmäßigen EZB-Sitzung. Spekulationen, wonach die EZB Gratisgeld an die Bürger verteilt, waren zuvor ins Kraut geschossen. Der Italiener bezeichnete vor einigen Wochen das Helikoptergeld als "interessantes Konzept".
Damit sich der Euro über 1,10 Franken halten kann, müsste die EZB wohl noch konkreter werden und auch andere Lockerungsoptionen vom Tisch nehmen. Das tut sie aber nicht. Draghi betont, dass weitere Zinssenkungen möglich seien. Nach der EZB-Sitzung Anfang März hatte er noch signalisiert, mit den Zinsen nicht noch tiefer gehen zu wollen.
Die Rolle rückwärts bei den Zinsen ist gefährlich für den Euro-Franken-Kurs. Hinzu kommt, dass die Nachfrage nach sichern Häfen am steigen ist, wie deutliche Hinzugewinne bei Gold, und vor allem bei Silber, zeigen.