11.4.16

Ausblick: EUR/CHF muss bis Juni 1,08 abklappern, dann 1,12

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wehrt sich mit Händen und Füßen gegen einen Rückgang des Euros. Trotz aller Anstrengung konnte sie es nicht verhindern, dass der Wert eines Euros in den letzen zwei Monaten von 1,12 Franken auf 1,0840 Franken dahinschmolz. Führt die Schweiz einen Kampf gegen Windmühlen oder wird am Ende doch noch alles gut?

"Die Notenbank wird weiter mit Interventionen gegen einen allfälligen Aufwertungsdruck arbeiten. Der EUR/CHF Kurs dürfte daher in den nächsten Monaten um das aktuelle Niveau pendeln", schreiben die österreichischen Währungsexperten von Raiffeisen Research in ihrer zweiwöchigen Aussendung über die Lage am Devisenmarkt.

Wie viel Planwirtschaft steckt noch im EUR/CHF-Kurs? Diese Frage stellen sich Marktakteure, nachdem die Devisenreserven der SNB gerade auf ein Rekordstand von 576 Milliarden Franken gestiegen sind. Das ist immerhin das 1,2-fache der Schweizer Wirtschaftsleistung. Die jüngste Entwicklung der Devisenreserven deutet daraufhin, dass die SNB börsentäglich zwischen 300-600 Millionen Franken zur Stützung des Euros ausgibt.

Bilanzsumme der EZB im Verhältnis zum BIP der Eurozone, Bilanzsumme der SNB im Verhältnis zum BIP der Schweiz

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist auch sehr flott unterwegs, geht es darum sich mit der Schaffung von Papiergeld Bilanzrisiken aufzufrachten. Allerdings ist das Verhältnis Bilanzsumme zu Wirtschaftsleistung im Euroraum mit 0,4 sehr viel kleiner. Die EZB hat durch den Ankauf von Staatsanleihen und der Gewährung von Langfristkrediten drei Billionen Euro in den Büchern bei einer Wirtschaftsleistung von 12 Billionen Euro.

Für die Schweiz geht es momentan darum, den Euro über 1,07-1,08 Franken zu halten. Gemäß den Wechselkursprognosen von Raiffeisen Research wird ihr das gelingen. Die Währungsexperten erwarten bis Mitte 2016 einen EUR/CHF-Kurs bei 1,08. Für Ende 2016 sieht man 1,10, für das erste Quartal 2017 sogar 1,12.

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