Kommen die Käufer nicht zurück, sieht es düster aus: Der EUR/CHF-Kurs befindet sich an einem neuralgischen Punkt. Anleger sind optimistisch, was das Kurspotential des Euros angeht. Sie machen aber keinen Hehl daraus, dass ihr Vertrauen trotz der vermeintlichen Überbewertung des Schweizer Frankens nicht grenzenlos ist.
Der Euro notiert aktuell mit 1,1020 Franken genau auf der aufsteigenden Trendlinie und einer horizontalen Unterstützungslinie. Die Käufer rechnen mit einer Fortsetzung des seit über einem Monat andauernden Aufwärtstrends. Die Verkäufer erwarten hingegen, dass beide Linien gerissen werden, gefolgt von einem deutlichen Rückgang unter 1,10.
Ein aus fundamentaler Sicht gerechtfertigter Eurokurs läge bei 1,28 Franken, sagt die Danske Bank. Die UBS erachtet einen Wechselkurs von 1,26 erforderlich, um die Kaufkraftverhältnisse von Schweiz und Euroraum in Einklang zu bringen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird nicht müde zu betonen, dass der Franken überbewertet ist.
Ausblick:
Unter 1,1020 ist der EUR/CHF-Kurs stark anfällig für Kursverluste. Es würde dann wohl auf einen Rückgang auf 1,0950 und tiefer hinauslaufen. Bleibt der Euro über 1,1020 Franken, hat er Platz bis auf 1,1110. Sollte er diese Hürde überwinden, wären das der höchste Stand seit dreieinhalb Monaten.