Der Euro schloss die Woche nach Pfingsten mit einem für seine Verhältnisse recht dicken Plus von knapp einem Prozent bei 1,1110 Franken. Die Devisennotierung hatte zur Wochenmitte einen kleinen Wackler drin. Allerdings handelte es sich dabei um eine marktübliche Korrektur. Die Käufer konnten das Ruder wieder herumreißen und kauften bis zu Höchstkursen von 1,1130 Franken. Nun fragen sich Marktakteure: Wie geht es in der kommenden Woche weiter?
Es gibt keine Unsicherheit, weil die Europäische Zentralbank (EZB) sie unter Verbot gestellt hat: Spanien hat seit einem halben Jahr keine handlungsfähige Regierung, Portugals Sozialisten machen mit willkürlichen Lohnerhöhungen den in den letzen Jahren mühsam erarbeiteten Hinzugewinn an Wettbewerbsfähigkeit zunichte, Italiens Banken lechzen nach frischem Kapital, das ihnen Investoren nicht so recht geben wollen.
Diese im Finanzjargon oft als Tail Risks bezeichneten Gefahren spielen allesamt keine Rolle, denn es gibt mit der EZB einen Geldverleiher letzter Instanz. Sie verfügt dank der Notenpresse über unbegrenzte Mittel und hat bereits mehrfach unter Beweis gestellt, diese auch einzusetzen. Das birgt zwar langfristige Risiken, weil die Glaubwürdigkeit leidet, wenn eine Notenbank Staaten und Banken rettet. Auf kurze Sicht führt es aber zum Abbau von Unsicherheiten. Genau davon speist der Euro gerade seinen Anstieg gegenüber dem Schweizer Franken.
Entscheidend ist das Intraday-Hoch vom Freitag bei 1,1130 Franken. Sollte der Eurokurs dieses Niveau knacken, wäre Platz für einen Anstieg auf 1,1150-1,1200 und danach sogar auf 1,14. Im Falle eines Zurückprallers muss mit einer raschen Abnahme auf 1,1060 gerechnet werden. Sollte die Unterstützung reißen, wären Kurse unter 1,10 drin. Dass es zu einem solchen Sinkflug kommt, ist aber sehr unwahrscheinlich, vor allem im ersten Teil der anstehenden Handelswoche.
Die Entwicklung des Schweizerfranken zum Euro 2024. CHF Kurs Prognosen basierend auf der langfristigen Kursentwicklung der letzten 25 Jahre.
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