Der Euro-Franken-Kurs zeigt Ermüdungserscheinungen. Ein Anstieg über 1,11 will nicht gelingen. Stattdessen entfernt sich die Devisennotierung von dem am 20. Mai 2016 erreichten Dreieinhalb-Monatshoch bei 1,1130. Aktuell wird für 1 Euro 1,1060 Franken bezahlt, Tendenz fallend.
"Still und heimlich kletterte der Euro-Franken-Kurs zuletzt auf etwas über 1,11 EUR-CHF. Wir sehen dies aber nicht als Anfang eines Abwertungstrends des Frankens an", kommentiert die Bayerische Landesbank (BayernLB). "Wir rechnen weiterhin damit, dass der Franken mittelfristig, insbesondere bei weiteren Lockerungsmaßnahmen der EZB im zweiten Halbjahr, aufwertet".
Dass der Euro seine bester Phase vorerst hinter sich hat, prognostiziert auch Raiffeisen Research: "Bis Jahresende rechnen wir damit, dass der Franken weiter um 1,10 je EUR pendeln sollte", schreiben die Devisenexperten der Raiffeisenbank. 2017 sieht man den Euro dann aber auf 1,12 Franken steigen, während die BayernLB mit einem Rückfall auf 1,07 rechnet.
Die zuletzt veröffentlichten Wirtschaftsdaten aus der Schweiz überzeugten. Neben dem ZEW/Credit Suisse Konjunkturindikator verbesserte sich auch das UBS-Konsumklima. Letztgenannter Indikator hat aber einen faden Beigeschmack.
"Die positive Entwicklung im Tourismus wie auch bei den Neuwagenimmatrikulationen beleben den Privatkonsum, doch die pessimistische Beurteilung der Arbeitsplatzsicherheit in der Schweiz bremst ihn", schreiben die Konjunkturforscher der UBS. Gemäß dem aktuellen UBS Outlook Schweiz wird sich der Euro im laufenden Jahr bei 1,11 Franken einpendeln.