Der Euro sinkt mit 1,0785 Franken auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten. Neben der eidgenössischen Fluchtwährung sind deutsche Bundesanleihen stark gefragt. Das führt dazu, dass ihre Renditen auf -0,02% fallen. Auch Gold profitiert massiv von der Unsicherheit an den Finanzmärkten. Das gelbe Edelmetall ist mit 1.313 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) so wertvoll wie zuletzt vor knapp zwei Jahren.
Jetzt haben erst einmal deutsche Richter und die britische Bevölkerung das Sagen. Das Bundesverfassungsgericht wird am Dienstag darüber entscheiden, ob Mario Draghi mit seinem Whatever-it-Takes das Grundgesetz angebohrt hat. Dem Italiener wird seit Jahren vorgeworfen, die deutschen Ersparnisse und Privatvermögen als Manövriermasse einzusetzen, um Hilfspakete für südeuropäische Banken und Staaten zu verbürgen.
Am Donnerstag könnten die Briten dann ihren Austritt aus der EU beschließen und damit die Finanzmärkte ins blanke Chaos stürzen. Bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist man sich der Brisanz bewusst. "In diesem Zusammenhang werden wir die Lage genau beobachten und bei Bedarf Maßnahmen ergreifen", sagte heute SNB-Präsident Thomas Jordan bezugnehmend auf die Brexit-Abstimmung.
Europäische Zentralbank (EZB) und US-Notenbank (Fed) können derzeit nicht ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Intervenieren, nachgehen. Sie müssen tatenlos zusehen, wie die Aktienmärkte immer tiefer fallen, was wiederum die Gefahr birgt, dass die ohnehin schon auf wackligen Beinen stehenden Konjunkturverläufe auf beiden Seiten des Atlantiks abgewürgt werden.
Die Entwicklung des Schweizerfranken zum Euro 2024. CHF Kurs Prognosen basierend auf der langfristigen Kursentwicklung der letzten 25 Jahre.
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