25.7.16

Aktuelle Schweizer Franken Prognosen für 2016/2017

Der EUR/CHF-Ausblick der größten Bank Europas ist besonders gewagt: So prognostizieren die Devisenexperten von HSBC bis Ende 2016 ein Rückfall des Euros auf 1,02 Franken. Bei Morgan Stanley rechnet man in den kommenden zwölf Monaten mit 1,06-1,08. Am oberen Ende dieser Range ist der Eurokurs nun angekommen.

In den vergangenen zwei Wochen sank der Euro von 1,0945 Franken auf 1,0815 Franken. Hintergrund dürften die von Raiffeisen Research georteten Abwärtsrisiken sein. Die Bank spricht von Desintegrationsgefahren in der EU und Eurozone im Lichte des anstehenden Referendums in Italien. Wird die geplante Verfassungsänderung abgelehnt, wäre der im Hinterzimmer an die Macht gekommene Premier Renzi weg vom Fenster.

"Auch eine noch expansivere Geldpolitik würde den EUR gegenüber dem CHF (zusätzlich) belasten", schreibt Raiffeisen Research. Den EUR/CHF-Kurs sieht man bis Jahresende bei 1,08 klebenbleiben, bevor er dann im ersten Vierteljahr 2017 auf 1,10 ansteigen soll.

Mit diesem Kursziel für 2017 freundet sich auch die Berenberg Bank an, zumal die Schweizerische Nationalbank (SNB) nach dem Brexit gezeigt hat, dass sie weiter imstande ist, einen übermäßigen Rückgang des Euros zu verbieten: "Gegenüber dem Schweizer Franken dürfte sich die ohnehin sehr zähe Erholung noch weiter verzögern", schreibt die Bank. Dem Euro-Dollar-Kurs (aktuell 1,10) traut man einen Anstieg auf 1,15 zu.

HSBC hat damit falsch gelegen zu behaupten, dass der Euro bei einem Brexit "in sechs Minuten" auf 1,02 Franken abstürzen würde. Bei 1,06 war der Rückfall vorbei. Aber auch nach oben ist offenbar wenig Platz. Die Anzahl der Prognosen, die EUR/CHF jenseits von 1,10 sehen, haben sich verkleinert.

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