Der Euro honoriert das konstruktive Umfeld an den Finanzmärkten mit einem Anstieg auf 1,0940 Franken. Das ist der höchste Stand seit drei Wochen. Spanien und Portugal werden als Defizitsünder an den Pranger gestellt. Italien muss sich an die neue, ungeliebte EU-Bankenrichtlinie halten. Sie verbietet der Renzi-Regierung Steuergelder in die wankenden Geldhäuser zu pumpen.
An den Börsen gibt es derzeit nur eine Richtung: Nach oben. Die Risikofreude der Anleger hat den Nebeneffekt, dass der von Devisenhändlern als riskanter eingestufte Euro zulegen kann. Die Schweizer Notenbank, die zuletzt ihre Euro-Stützungskäufe forcierte, hat fürs erste den Kampf gegen den aus ihrer Sicht zu starken Franken gewonnen.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Eurozone haben die Euro-Finanzminister gegen Länder, die mehr Schulden machen als laut Euro-Verträgen erlaubt, Sanktionsverfahren eingeleitet. Spanien und Portugal drohen nun Geldstrafen oder Kürzungen von EU-Fördergeldern. Auch Italien wird ermahnt, sich an die Regeln zu halten. Es darf seine Banken nicht mit der Ausgabe neuer Staatsanleihen, die am Ende dann irgendwann in der EZB-Bilanz landen, stützen.
Aus charttechnischer Sicht muss sich der Euro-Franken-Kurs aus der Brexit-Range befreien. Trotz des jüngsten Anstiegs steckt er weiterhin in dem Bereich von 1,06-1,10, der im Zuge des Brexit-Votums gebildet wurde, fest. Sollte dem Euro ein Anstieg über 1,10 Franken gelingen, müsste noch ein Widerstand bei 1,1130 aus dem Weg geräumt werden und es wäre Platz bis zum Jahreshoch bei 1,12.
Die Entwicklung des Schweizerfranken zum Euro 2024. CHF Kurs Prognosen basierend auf der langfristigen Kursentwicklung der letzten 25 Jahre.
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